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Finaltag - und gleich die erste Partie am 11. Dezember 2010 hatte es in sich: für dieses Turnier ging es im Auftaktspiel des Tages "nur" um den fünften Turnierplatz - da dies aber gleichzeitig das Ticket
nach Bern und Zürich zur nächsten WM bedeutete, eine durchaus brisante Partie. Leider spiegelte sich erneut die Zuschauerzahl eher weniger darin wider, gerade beim traditionellen Anti-Doping-Ballwerfen der Teams hätte wohl so ziemlich jeder der Anwesenden ein
Spielgerät fangen können.
Die Partie begann recht ausgeglichen, vielleicht mit leichten Feldvorteilen für die Skandinavier, die aber genauso wie die Letten ihre ersten Chancen vergaben. Erst nach gut 11 Minuten zappelte der Ball das erste Mal im Netz: Thomas Strate brachte seine Norweger in Führung,
dreieinhalb Minuten später, Lettland hatte in der Zwischenzeit eine Strafzeit gegen Janis Jansons unbeschadet überstanden, erhöhte Fredrik Hoff ERiksen von halblinks auf 2:0. In der 16. Minute war Andris Malkavs etwas glücklich, dass sein Flachschuss noch vom Verteidiger unhaltbar
für Christer Rönnmark abgefälscht wurde - somit ging es mit einem knappen 2:1 für Norwegen in die erste Pause.
Den ersten Treffer im zweiten Drittel erzielte Erik Viggo Nielsen - und das absolut sehenswert: Tommy Midtsveen bediente den Verteidiger an der Mittellinie, dieser zog direkt ab und erhöhte auf 3:1. Doch das Spiel blieb umkämpft, Lettland hatte auf jeden Fall ein Chancenübergewicht und konnte dies auch in der 30. Minute nutzen: erst zimmerte Atis Blinds das Spielgerät aus
kurzer Distanz von halb-rechts in den langen Winkel, nur eine halbe Minute später hatte Mihalis Kostusevs das nötige Glück, dass sein Schuss aus der Distanz zwar von Christer Rönnmark abgeblockt wurde, von diesem aber an den Kopf des eigenen Verteidigers sprang und der lettische Ausgleich so schon fast Eigentor-Charakter hatte. In der Folge wirkten die Letten zunächst agiler, bis das Spiel sehr ausgeglichen verlief. Bei einem norwegischen Konter
über die rechte Seite mussten die Letten dann aber zur Notbremse greifen - den folgerichtigen Strafschuss verwandelte zwar Runar Snellingen, da er dabei aber die aus dem Schweden-Spiel bekannte Technik anwandte
und den Ball mit dem eigenen Körper abdeckte, knallte Guntis Bunzensieks bei dem Abwehrversuch in sein Knie - dabei verletzte sich der Torschütze so schwer, dass er auf der Trage aus der Halle gebracht werden musste.
Was erst nach einer regulären Aktion aussah, war dann doch ein glasklares, hartes Foul gegen den Schützen - zur Rettung des lettischen Schlussmannes sei aber gesagt, dass
Snellingen sein Knie genau zwischen Torhüter und Ball hatte - da diese Art von Penalty auch in Zukunft zu ähnlichen Problemen führen kann, sollte man eventuell hier überlegen, regeltechnisch nicht zu erlauben, beim Penalty den Ball mit dem Körper abzudecken.
Norwegen hielt diese Führung bis zur Pause und konnte sogar beruhigt in das Schlussdrittel starten - Ingus Laivins hatte sich mit Abschluss des vorherigen Spielabschnitts zu einem dummen Check hinreissen lassen und
musste so die ersten beiden Minuten des dritten Drittels von der Strafbank aus zusehen. Die Letten konnten diese brenzlige Situation allerdings unbeschadet überstehen und schafften kurze Zeit danach sogar den Ausgleich -
Ainars Juskevics stand nach einem Blinds - Pass völlig frei am langen Pfosten und brauchte nur noch einzunetzen. Danach blieb das Match umkämpft, Norwegen schien aber deutlich geschwächt. So war der Führungstreffer für Lettland keineswegs
überraschend, der Schuss von Kostusevs fast von der Mittellinie war allerdings sehenswert, weil er genau in den Giebel des Tores einschlug.
Doch Norwegen schaffte noch den fünften Treffer und erzwang somit die Verlängerung - Andreas Sletten liess bei seinem Schuss in den kurzen Winkel von der rechten Seite allerdings Bunzenieks
nicht unbeschränkt gut aussehen.
Norwegen gab dieser Treffer deutlich Auftrieb, erst in den Schlussminuten des Drittels, aber auch zu Beginn der Verlängerung, bis die Balten wieder ein ausgeglichenes Spiel erzielten. Beide Teams hatten Chancen, dem Gegner den sportlichen
Nackenschlag zu verpassen. Dieses gelang dann den Letten - allerdings doch sehr glücklich, denn der Abschluss von Janis Jansons rollte irgendwie am norwegischen Schlussmann vorbei - allerdings wird über das "wie" niemand mehr eine Frage stellen, wenn
die Skandinavier Anfang 2012 den vermeidlich schweren Gang in die Qualifikation antreten müssen.
| Lettland | | Norwegen
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1 | Guntis Bunzenieks (TW) | 1 | Tomas Näsholm (TW)
| 31 | Andis Blinds (TW) | 30 | Christer Arne Bo Ronnmark (TW)
| 2 | Oskars Firmanis | 4 | Henning Larsson
| 3 | Andris Malkavs | 5 | Ketil Kronberg
| 4 | Artis Savins | 7 | Espen Evensen
| 5 | Martins Rajeckis | 9 | Tommy Midtsveen
| 8 | Ivo Preiss | 10 | Ole Mossin Olesen
| 10 | Atis Blinds | 14 | Daniel Gidske
| 11 | Ingus Laivins | 15 | Thomas Rognlien
| 13 | Ainärs Juskevics | 16 | Willy Fauskanger
| 14 | Dailis Skudritis | 17 | Andreas Sletten
| 15 | Artis Savins | 18 | Kenneth Skistad
| 16 | Aigars Belasovs | 20 | Raymond Evensen
| 17 | Ivars Jekabsons | 21 | Thomas Straete
| 18 | Kristians Lisovskis | 22 | Lars Erik Torp
| 19 | Jänis Jansons | 25 | Stian Skau
| 21 | Janis Rajeckis | 26 | Runar Snellingen
| 22 | Gints Silins | 27 | Erik Viggo Nielsen
| 26 | Mihails Kostusevs | 28 | Fredrik Hoff Eriksen
| 27 | Artis Raitums | 33 | Glen Eversen
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