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Showdown in Gruppe B: vor den beiden A-Halbfinals ging es darum, den Aufsteiger in die A-Gruppe zu bestimmen. Polen war als Favorit
in dieses Spiel gegangen, allein schon, weil auch das Vorrundenduell an das Team von Trainer Bogdan Zajdzinski ging. Doch natürlich war ein solcher Playoff eine völlig
andere Parti, die Karten würden neu gemischt werden.
Im ersten Drittel übernahmen nach erstem Abtasten die Polen die Initiative. Die deutsche Abwehr stand aber sicher, auch Torfrau Juliane Künzel,
die zum MVP der Partie gewählt wurde, stand ihrer starken Gegenüber Katarzyna Postawka in nichts nach. Letztlich ging das erste Drittel torlos aus. Im zweiten Abschnitt wurde
dann aber der Druck auf das deutsche Tor zu stark, in der 27. Minute erzielte Monika Waksmundska den ersten Treffer der Partie. Doch ansonsten hielt die deutsche Defensive
bei nur wenigen, aber teilweise durchaus gefährlichen Angriffen recht sicher stand.
Zu Beginn des Schlussdrittels bauten dann die Favoriten richtig Druck aufs deutsche Tor. Der zweite polnische Treffer lag in der Luft, gerade in diesem Moment
war es ein Konter über Sandra Dirksen in der 51. Minute, der die Wende einleitete. Postawka brachte den Schuss nicht unter Kontrolle, Katja Timmel glich zum 1:1 aus. Doch die deutsche
Glückseeligkeit dauerte nur anderthalb Minuten. Irena Mroch schoss flach durch die Beine von Doreen Schubert, Juliane Künzel machte den Flachschuss, der
wohl spät zu sehen war, nicht zu und durfte den Ball aus dem Netz holen. Letztlich konnte man der deutschen Mannschaft das Bemühen, den Spielstand wieder auszugleichen, nicht
absprechen, doch die Mittel waren zunächst beschränkt. Als dann in den letzten zwei Minuten Juliane Künzel ihr Tor zugusten einer sechsten Feldspielerin räumte, gab es dann aber gleich
eine knappe handvoll deutscher Großchancen. Insbesondere Sandra Dirksen, die freistehend knapp über den Winkel zirkelte, hätte die Verlängerung erzwingen können, doch letztlich gab es nur noch einen
Treffer ins leere Tor durch Wioletta Bialon in der Schlusssekunde.
Mit Polen steigt somit nicht nur die bessere Mannschaft der Finalpartie, sondern auch die kompletteste Mannschaft des Turniers auf. Sicherlich sind andere Mannschaften den Polen
in dem einen oder anderen Punkt überlegen gewesen, Deutschland kann man wohl eine bessere Abwehr zusprechen, Ungarn die beste Torfrau und beste Athletik der vier Halbfinalisten, aber schlussendlich hatten
sämtliche anderen Aufstiegskandidaten Schwächen, mit denen sie dem neuen A-Gruppen-Team vollkommen unterlegen war. So war die deutsche Offensive zum Beispiel nicht effektiv genug. Letztlich
gab Silke Unger auf der Pressekonferenz an, dass man zufrieden sei, dass gesetzte Ziel B-Finale erreicht zu haben - interessant war übrigens die Äußerung von
Katarzyna Postawka bei diesem Anlass: sie gab an, den Gegner deutlich stärker erwartet zu haben. Auf stärkere Gegner werden sich die Polinnen
auf jeden Fall in zweieinhalb Jahren freuen dürfen.
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