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Erstaunlich früh hatten die Organisatoren des Turniers das Abstiegsspiel angesetzt. Ein klarer Favorit war in diesem Spiel nicht auszumachen, manche
Experten beharrrten auf der personellen Überzahl der Asiatinnen, während andere auf die besseren Einzelkönner bei den USA hinwiesen. Es war also durchaus
für Spannung gesorgt.
Um es aber dann gleich vorweg zu nehmen: das Spiel war sicherlich eng, aber es auch nur irgendwie in Verbindung mit dem Begriff "Spannung" zu bringen, wäre eine
Beleidigung für den Sport. Neun kleine Amerikanerinnen stellten sich hinten rein und zwanzig noch kleinere Asiatinnen fanden das gemein - so ähnlich kann man das
bittere Spiel zusammenfassen. Die USA agierte fast im Stand-Unihockey in der Total-Defensive, aber auch Singapurs Auftritt war nicht A-Gruppen-würdig - viel zu langsam
war das Spiel der Asiatinnen, so dass die erfahrenen Amerikanerinnen keineswegs gefordert waren. Das erste Drittel blieb torlos, im zweiten Drittel erbarmte sich die Spielerin
mit dem wohl höchsten Potential auf dem Feld, Annukka Muuri, und legte der asiatischen Vertretung zweier Eier ins Nest. Dazwischen gab es noch einen Überzahltreffer durch
Jull Quek für Singapur, besser wurde das Spiel dadurch aber auch nicht. Auch im dritten Drittel konnte die Aufregung in Grenzen gehalten werden. Ganz wichtig war der Treffer durch Miriam Zimmermann acht Sekunden vor Schluss zum 3:1, denn
Singapur konnte mit der Schlusssirene noch einen zweiten Treffer markieren - eine Verlängerung von diesem Spiel, was wohl in die Unihockey-Annalen als eines
der schlechtesten einer Weltmeisterschafts-A-Gruppe eingehen muss, hätte man den Zuschauern auch nicht zumuten können. Letztlich muss man wohl
Annika Bengtsson, der dänischen Nationalspielerin, die die unglaubliche Leistung vollbrachte, sich das komplette Spiel anzusehen, den Titel verleihen,
das einzig attraktive Moment der gesamten Partie gewesen zu sein.
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