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Dieses Duell hatten sicherlich viele im Spiel um Platz 3 erwartet, doch als Halbfinale war dies
durch den Schweizer Sieg gegen Finnland sicherlich eine kleine Sensation. Plötzlich schienen
die Schweizer in diesem Spiel klarer Favorit zu sein, zumal schon im Finnland-Spiel die grandiosen
Schweizer Zuschauer die Halle am Schluefweg in einen unglaublichen Hexenkessel verwandelten. Vielleicht
lag aber auch genau darin die größte Gefahr für die Gastgeber.
Das Stadion am Schluefweg war mit 7200 Zuschauern gefüllt, die Zuschauer verwandelten die Halle in einen Hexenkessel.
Und das erste Drittel hatte es echt in sich: Die Schweizer übernahmen früh die Initiative,
während sich die Tschechen stark zurückzogen. Doch plötzlich tauchte in der sechsten
Minute ein Tscheche frei vor dem Schweizer Tor auf und traf. Nur dreißig Sekunden später
zog Kaltenbrunner ab und traf zum 1:1. Das Toreschießen war eröffnet - gerade weil dieses
Spiel erstmalig live europaweit übertragen wurde, eine nicht unwichtige Sache. Auch im Folgenden
entwickelte sich ein munteres Spielchen, in dem Matthias Hofbauer die Schweizer in der 13. Minute
in Führung bringen konnte. Zwar konnten die Tschechen in der 17. Minute nach Abwehrfehler
ausgleichen, aber eine Minute später war es wieder Matthias Hofbauer, der seinen Bruder
Christoph mustergültig bediente - 3:2 in Überzahl für die Schweizer, die viel mehr
für das Spiel taten und somit verdient nach 20min führten.
Der zweite Spielabschnitt war dagegen deutlich taktischer geprägt. Die Tschechen kamen immer besser
ins Spiel, das Spiel hatte deutlich weniger Torszenen, während die Abwehrreihen viele
Angriffsbemühungen des Gegners zunichte machten. Sicherlich ein Spiel, welches für
Unihockey-Kenner seine interessanten Facetten hatte, aber sicherlich hat dieses Drittel bei Eurosport
viele Zuschauer gekostet. Eine Minute vor der Pause glichen die Tschechen dann aus und wurden dafür belohnt,
dass sie den Schweizern immer mehr ihre Spielweise aufzwangen.
Das dritte Drittel begann ähnlich. Die Tschechen kamen aber immer besser ins Spiel. Dies spürten
auch die Zuschauer, die Halle nahm wieder deutlich an Stimmung auf. Das Spiel war recht chancenarm, beiden
Defensiven gelang es gut, den Spielaufbau des Gegners zu zerstören. So langsam stellten sich
die Zuschauer auf eine Overtime ein, als Marek Dvorak per Fernschuß bei 18:16 das 4:3 für die
Tschechen erzielte. Kurz darauf nahmen die Schweizer den Goalie raus, Radim Cepek nutzte dies
in der Schlußminute mit einem Empty-Net-Goal.
Eine extrem bittere Niederlage für die Schweizer, die in eigener Halle den Finaleinzug
hätten erzielen müssen. Sie hatten den Gegner im Griff und ließen ihn immer mehr
sein Spiel spielen. Deswegen verliert die Schweiz verdient das Halbfinale und muss nun im "Re-Match"
gegen Finnland um Platz 3 spielen.
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