Zeichen setzen - so oder so ähnlich kann man wohl die drei "Swiss Mobiliar Games" im Rahmen der regulären schweizer Unihockey-Saison betiteln. Man trifft sich an einem Ort, bietet "Unihockey total", d.h. bis zu sieben Partien an einem Wochenende in einer Halle, feiert sich selber und hofft so auf gesteigerte Aufmerksamkeit. Die drei Treffpunkte dieser regionalen Lochball-Feiern sind Chur, Zürich und eben Bern, wo am 16. und 17. Oktober in der Wankdorfhalle die Auftaktveranstaltung stattfand. Zweimal SML der Damen, dreimal SML der Herren, dazu das Derby Wiler - Köniz aus der männlichen U21, ein Brunch und Florian Ast, der in der Schweiz deutlich mehr Popularität und Bekanntheit genießt als in meiner Heimat, das war das Paket, welches Swissunihockey mit dem SV Wiler-Ersigen und den Unihockey Tigers als Hauptorganisator für die Wankdorfhalle geschnürt hatte. Nach dem Motto "Ladies First" begannen zunächst die Damen, der UHC Höfen hatte es dabei mit Dietlikon zu tun, für die Lokalmatadoren blieb hier sicherlich nur die Außenseiterrolle übrig.
Die ersten acht Minuten der Partie verliefen eher ruhig-verhalten, bevor Ella Alanko in der 9. Minute ihre Dietlikonerinnen in Führung brachte. Innerhalb von anderthalb Minuten folgten zwei weitere Treffer, ein Eigentor und ein Fernschuss von Christine Zimmermann, zur 3:0-Führung. Zwar keimten leise Höfener Hoffnungen auf, als praktisch im Gegenzug das 1:3 fiel, Dietlikon war aber in diesem Drittel stark und vor allem effektiv, in der 17. Minute erhöhten Tanja Stella und Violetta Vögeli af 5:1, Vögeli stellte dann noch zwei Minuten vor der Pause das Drittelergebnis von 6:1 her.
Auch wenn der formale Gastgeber deutlich gefestigter aus der Pause kam und in den ersten Minuten dem gegnerischen Druck standhalten konnte, schienen sie zunächst einen bitteren Lochball-Nachmittag nicht vermeiden zu können, denn Vögeli traf aus dem Slot zum 7:1 (30.), zwei Minuten später erhöhte Celine Chalverat auf 8:1 für ihr Team. Doch Höfen gab sich nie auf und strahlte beeindruckende Freude am Spiel aus. Monika Egli konnte einen langen Ball von Tiffany Winkler in der 34. Minute zum zweiten Höfener Tor verwerten, Nadia Cattaneo konnte eine gute Minute vor der Pause sogar nach einem Thöni-Querpass den dritten Treffer zulassen.
Die Pausenansprache der Gäste hielt offenbar nicht lange - zwar konnte Vögeli nach einem schönen Solo von Morf in der 42. Minute ihr viertes Tor feiern, danach kam aber Höfen auf und schloss immer näher auf die Favoritinnen auf: Selina Steiner überwand Monika Schmid in der 48. Minute mit einem hohen Schuss, Ursina Baumann erzielte in Überzahl das 5:9, als sie nach einem Winkler-Schuss abstaubte. Als Baumann in der 56. Minute sogar noch den sechsten Treffer hinzufügte, wurde der UHCD-Trainerstab offenbar doch nervös und nahm die Auszeit - doch nur sieben Sekunden später ließ sich Tanja Stella zu einer Unsportlichkeit hinreissen und kassierte eine Zehnminuten-Strafe. Aus der daraus resultierenden Überzahl konnte Höfen aber kein Kapital mehr schlagen, letztlich schlug sich der Underdog sehr achtbar und hätte mit etwas Glück den UHC Dietlikon noch mehr ins Wanken bringen können.

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