Bis dato war die Werbung für die WM in St. Gallen eher dürftig ausgefallen, so war es geradezu wichtige Pflicht der Akteurinnen, wenigstens am letzten Turniertag etwas Imagepflege zu betreiben. Das erste Spiel an diesem 23. April 2011 bestritten dabei Finnland und Tschechien, wobei der skandinavische Vertreter nach den Spielen bis dato wohl als klarer Favorit galt.
Diese Favoritenrolle nahmen die Spielerinnen in blau-weiss auch gleich an, nach genau vier Minuten kamen sie dabei zu ihrer ersten grossen Chance: Kamila Bocanova konnte die freie Eliisa Alanko nur noch regelwidrig am freien Torschuss hindern, so entschieden Brändle / Niedermann dann auch absolut korrekt auf einen Strafschuss, denn allerdings Jenni Timonen relativ einfallslos vergeigte. Tschechien suchte sein Heil in der Defensive, schien aber bei Kontern gefährlicher zu sein als am Vortag. Den ersten Treffer markierten aber die Finninnen, die von einem Links-Schuss von Elina Enlund in der 7. Minute profitierten. Vier Minuten später musste Mia Karjalainen zur "Notbremse" gegen Anet Jarolimova greifen - für ihren Stockschlag im Schuss erhielt die Verteidigerin zwei Strafminuten, der ebenfalls absolut unstrittige Strafschuss blieb auch hier von Adela Bocanova gegen die stoisch-ruhige Jonna Mäkelä ungenutzt. Am Ende musste schon ein finnisches Traumtor in der 17. Minute her, um die Favoriten zum 2:0-Pausenstand zu schiessen: Paula Jouhten bediente aus der Verteidigerposition Katriina Saarinen, die von der rechten Bande aus so genau in den Lauf von Timonen passte, dass diese nur noch den Schläger hinhalten musste - eine Augenweide am Lochball! Mehr bot der erste Abschnitt dann aber auch nicht, Finnland führte absolut verdient mit 2:0.
Auch im zweiten Drittel bot sich den nicht einmal 500 Zuschauern das gleiche Bild: Finnland drückte, Tschechien mauerte und setzte dabei höchstens selten zu Kontern an. So war es absolut überraschend, dass Eliska Krypnova in der 27. Minute den Ausgleich erzielte - allerdings auch weniger überraschend, dass es sich bei dem Treffer eben um einen Konter handelte. In der 32. Minute durchbracht dann Timonen mit ihrem dritten Treffer den tschechischen Beton - unter dem Strich nahm die Partie aber eher an Attraktivität ab, als dass die Zuschauer in den Folgetagen für einen Run auf WM-Tickets sorgen würden. Letztlich konnte auch das dritte Drittel nicht mehr viel beitragen, Tschechien spielte einfach viel zu passiv. Trotzdem schrieb Finnland noch drei Treffer, Eliisa Alanko erzielte in der 42. Minute das 4:1, Saarinen liess das 5:1 in der 47. Minute folgen und ein Rückraum-Torerfolg durch Peltokangas in der Vorschlussminute bedeutete den letztendlichen 6:1-Schlussstand. Nach dieser Anti-Leistung hatten es die Tschechen auch nicht verdient, den Shootout-Extrapunkt zu schreiben - Dominika Steglova, Anet Jarolimova und Zuzana Macurova vergaben allesamt, so dass der souveräne Penalty von Tiia Ukkonen zum dritten Zähler reichte.

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