Per Nachtzug ging es am 20. Juni 2010 von Ingolstadt nach Lilienthal, um auch den Deutschen Meisterschaften der U17 einen Besuch abzustatten. Traditonell begann dabei der zweite Turniertag mit dem ersten Halbfinale, was mit der Partie SG Lilienthal/Seebergen gegen den SSF Bonn eine gehörige Portion Spannung versprach.
Die Partie begann geradezu perfekt für die gastgebende SG: ein Fernschuss von Höhe der Mittellinie, abgegeben von Frederik Garre, zappelte nach gut zwei Minuten im Tor von Tom Kollmar - das Prädikat "unhaltbar" konnte man diesem Versuch allerdings nicht zwingend verleihen. Es entwickelte sich in der Folge eine sehr ausgeglichene Partie, in der zunächst Lilienthal ein leichtes Chancenübergewicht hatte, dann aber auch Bonn durchaus gute Chancen hatte - wie zum Beispiel Lutz Ackermann, der aus spitzem Winkel am leeren Tor scheiterte. Bonn baute immer mehr Druck auf das gegnerische Tor auf, so dass sich vor allem der Lilienthaler Torhüter Nils Hallerstede mehrfach auszeichnen konnte. Der Lilienthaler Erfolg hatte aber auch noch einen zweiten Namen: Garre legte gerade in dieser Druckphase der Bonner in der 11. Minute nach und erhöhte den Spielstand auf 2:0. Lilienthal wirkte in dieser Phase der Partie vor allem geschickter und präsenter. Bonn hatte zudem nicht das nötige Glück - auch wenn nicht unerwähnt bleiben sollte, dass auch Oliver Bothe für die Lilienthal-Lilienthaler SG mit einem Lattenkracher in der 16. Minute nur denkbar knapp am Torgehäuse scheiterte. Es blieb letztlich bei dem Zwischenstand von 2:0 bis zur Halbzeit.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts präsentierten sich beide Mannschaften erneut auf Augenhöhe, gaben nun aber dank einer verbesserten Defensivleistung ihren Torhütern weniger Gelegenheiten sich auszuzeichnen. Erst Garre in der 26. Minute brach den Tor-Bann, als er sich zentral gegen die Bonner Abwehr durchsetzen konnte. Als dann Bothe frech seinen Gegenspieler in der 31. Minute tunnelte und letztlich sicher zum 4:0 abschloss, war die Partie mit knapp zehn Minuten Restspielzeit praktisch schon entschieden. Die Bundesstädter kämpften, schafften es aber zunächst weiterhin nicht, Freiräume zu gewinnen - Lilienthal wirkte hingegen bestechend souverän. Ein Konter in der 34. Minute belohnte dann den Bonner Kampfgeist, als Lutz Ackermann einen solchen über den rechten Flügel lancierte und dann mit einem Querpass Janos Bröker mustergültig bediente. Eine Strafzeit gegen Nils Frese in der 35. Minute bedeutete dann vielleicht noch einmal eine kleine Bonner Hoffnung - doch letztlich musste man den Dragons attestieren, dass sie weder des Überzahlspiels ausreichend mächtig waren noch den Mut bewiesen, vielleicht schon in dieser Phase mit einem vierten Feldspieler das Wunder zu versuchen. Dass Kolmar einem solchen Extra-Angreifer in der Schlussminute weichen musste, wirkte da schon wie eine Mischung aus Verzweiflung und Lächerlichkeit - vor allem freute dies aber Oliver Bothe, der nach einem Ballverlust sofort aufs Tor zirkelte und so in der Schlussminute den 5:1-Endstand per Empty Net Goal erzielte.

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