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Zwei Wochen nach dem nationalen Auftakt im Pokal mussten die SML-Teams der Herren und Damen am dritten Septemberwochenende 2009 auch in der Meisterschaft
ihr erstes Spiel bestreiten. Bei den Frauen kam es dabei gleich am ersten Spieltag zu einem hochinteressanten Duell, mit der Partie zwischen den Red Ants Rychenberg und Piranha Chur
kam es direkt zum Aufeinandertreffer der beiden vermeidlichen Dietlikon-Verfolger - somit war klar, dass auch an diesem 19. September die Reise nach Oberseen führen musste. Ein neuer Star
rollte dabei über das Spielfeld: die SML-Teams spielten nun mit einem eigenen Ball, allerdings war das cassis des Winterthurer Damen-Balls sehr gewöhnungsbedürftig und hob sich in manchen Spielsituationen
sehr wenig von der Peripherie ab.
Beide Mannschaften begannen vorsichtig und relativ defensiv, in den ersten zehn Minuten gab es nur sehr vereinzelte Torchancen, die Teams schenkten sich nur wenig. In der 12. Minute jubelten plötzlich
die Gäste, der Ball war im Tor. Irene Tschümperlin hatte keinerlei Reaktion gezeigt, das Spielgerät kam dabei zu allem Übel auch von der eigenen Mitspielerin.
Nur eine halbe Minute Spielzeit Später gerieten die Ants in Unterzahl, Alexadra Frick unterbund einen Konter mit einem Stockschlag, die ansonsten eher nervösen und nicht souverän wirkenden Schiedsrichter
entschieden hier richtig. Diese Situation konnten die Gastgeberinnen aber letztlich unbeschadet überstehen, die Partie verlief weiterhin recht ausgeglichen, so dass der Ausgleich in der 17. Minute absolut verdient war:
Sandra Dirksen legte den Ball quer auf Daniela Stettler, die mit einem Flachschuss die nicht ganz glücklich wirkende Sara Vitetti überwand.
Auch das zweite Drittel verlief relativ ausgeglichen - zunächst machten aber die Torhüterinnen im Duell der beiden Teams einen Unterschied. Während Vitetti eine ordentliche Partie bot,
war Tschümperlin gerade in den ersten 15 Minuten dieses Spielabschnitts überragend und vereitelte nicht nur mehrere große Gelegenheiten von Piranha, sondern leitete auch noch das zweite Tor
der Gastgeberinnen ein: in der 22. Minute landete ein langer Auswurf des Goalies auf dem linken Flügel bei Michaela Kathriner, die Daniela Stettler mit einem direkten Zuspiel in die komfortable Position
zum 2:1 brachte. Während Katja Timmel in dieser Phase zwar eine gute Partie machte, aber offensiv das Quentchen Glück fehlte, trug sich die andere deutsche Nationalspielerin auf dem Feld zum zweiten Mal auf dem Spielberichtsbogen ein: dieses
Mal bediente Dirksen von der linken Seite Andrea Eberle, die in der 30. Minute direkt auf 3:1 erhöhte. Die Ants hatten durch diese Führung nun deutlich Kraft getankt, es war zumindest
zu erwarten, dass die Rychenbergerinnen mit einer Führung in die zweite Pause gehen würden, doch zwei Dinge machten es den Gastgeberinnen schwer: die eigenen Nerven und die Geschwister
Kujala, die auch in dieser Partie Partie bewiesen, dass sie eine Art sportliche Sprengladung sind, die jederzeit die entscheidenden Löcher in die gegnerische Abwehr treiben kann.
In der 38. Minute wurde der Anschlusstreffer gleich ganz familienintern erzielt, Karoliina bediente ihre Schwester Elina zum 3:2. Dass die Ants sich fünfzehn Sekunden vor der zweiten Pause noch eine weiteren Lapsus leisteten
und Timmel gegen Karoliina Kujala nach einem Gabathuler-Pass zu spät kam, war die Mischung aus Nervosität, mangelnder Konzentration oder fehlender Cleverness, die in solchen
Situationen immer übermäßig zitiert wird. Am Ergebnis änderte dies nichts, die Bündenerinnen hatten die Partie wieder ausgeglichen und konnten mit 3:3 in die Pause gehen.
Der Lauf der Piranhas setzte sich gleich nach der Pause fort - nach 24 Sekunden gingen die Piranhas zum zweiten Mal in der Partie in Führung nach einer schönen Kombination
zweier junger Churer Spielerinnen: Corin Rüttimann bediente Flurina Marti, die aus dem Slot abzog. Die Gäste waren nun die deutlich spielbestimmende Mannschaft, wohingegen die Red Ants geradezu
ängstlich wirkten. Ausgerechnet aus einem Konter fiel der fünfte Treffer für die Gäste, Elina Kujala bediente ihre Schwester perfekt, diese ließ Tschümperlin keine Chance. Hoffnungen keimten auf,
als in der 50. Minute Flurina Marti an der Bande Andrea Hofstetter niederstreckte und sehr viel Glück hatte, dass die Schiedsrichter nicht zur regelrechten Fünfminutenstrafe griffen. Die Behandlung von Hofstetter
dauerte nur kurz an, die Nationalspielerin konnte auch im Überzahlspiel teilnehmen - und nachdem die vorherigen Bemühungen der Gastgeberinnen an einer kompakten Box scheiterten, lief Hofstetter
völlig unbedrängt mit dem Ball vom rechten Bullypunkt in Richtung Tor und konnte frei zum Anschlusstreffer abziehen (52.). Letztlich verliefen die nächsten Spielminuten aber nicht so,
dass man den Eindruck hatte, der Sieg der Gäste wäre noch gefährdet - dafür waren die Angriffsbemühungen der Kantonszürcherinnen zu harmlos - und in der 56. Minute sorgten die Kujalas dann auch für
die nötigen Fakten, Elina Kujala konnte nach schwesterlichem Zuspiel völlig unbedrängt kontern und schloss zum 6:4 für die Gäste ab. Es kam nun zur kuriosen Situation, dass beide Teams ihre Time-Outs hintereinander
nahmen, doch nur 12 Sekunden nach dem Mittelbully hoben die Unparteiischen den Arm. In der Spielfeldmitte hatte Andrea Eberle Katrin Zwinggi geblockt, zeitstrafenwürdig war diese Aktion aus dem Spiel heraus aber definitv nicht. Letztlich
machten die Red Ants aus dieser Überzahl das Beste, nämlich ein Unterzahltor: Sonja Putzi verlor den Ball gegen Hofstetter und brachte diese auf dem freien Weg zum Tor ins Straucheln. Hofstetter log den Ball an Vitetti vorbei und schob
das Spielgerät irgendwie flach an den langen Pfosten. Noch zweieinhalb Minuten waren zu spielen, zwei Minuten vor Ende der Partie agierten die Gastgeberinnen dann ohne Torhüter und mit sechs Feldspieler - doch eine Minute vor Schluss
waren plötzlich Irene Tschümperlin und sechs feldspielende Kolleginnen auf dem Feld - die Situation war etwas unübersichtlich, weil aus Sicht der Ants die Partie wohl abgepfiffen war - nichtsdestotrotz lautete die Entscheidung
Wechselfehler, Margit Scheidegger wanderte auf die Strafbank, damit war die Partie natürlich entschieden, Chur spielte routiniert die Zeit herunter
und gewann letztlich auch mit der konstanteren Leistung verdient. Die Schiedsrichter setzten mit einer Zweiminutenstrafe gegen Julia Suter für einen Stockschlag, wohl nach Ende der Spielzeit,
noch ein letztes Fragezeichen unter ihre Leistung, dann konnten sich die Gäste verdient von ihrem Anhang unter den gut zweihundert Zuschauern feiern lassen.
| Red Ants Rychenberg | | Piranha Chur
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79 | Irene Tschümperlin (TW) | 33 | Sara Vitetti (TW)
| 5 | Sina Casutt | 7 | Sabria Arpagaus
| 7 | Andrea Eberle (C) | 31 | Laura Bürgi (C)
| 11 | Sandra Dirksen | 28 | Elina Kujala
| 26 | Michaela Kathriner | 18 | Michelle Russi
| 23 | Daniela Stettler | 22 | Seraina Ulber
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4 | Claudia Kunz | 10 | Ramona Gabathuler
| 12 | Margit Scheidegger | 11 | Geraldine Rossier
| 13 | Andrea Hofstetter | 13 | Sonja Putzi
| 15 | Karin Meienhofer | 14 | Mirca Anderegg
| 19 | Julia Suter | 16 | Isabelle Fausch
| 20 | Alexandra Frick | 17 | Brigitta Wegmann
| 22 | Angela Arpagaus | 18 | Michelle Russi
| 24 | Andrea Auer | 19 | Karoliina Kujala
| 26 | Michaela Kathriner | 21 | Simona Streiff
| 33 | Katja Timmel | 24 | Flurina Marti
| 31 | Jennifer Lohrer (TW) | 61 | Katrin Zwinggi
| | | 88 | Tanja Kornberger
| | | 92 | Corin Rüttimann
| | | 41 | Daniela Kessler (TW)
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