Mallos gegen Leganes - so etwas wie das Finale der Frauen stand am Sonntag, den 23.8.2009 zu Beginn des letzten Turniertags auf dem Programm. Der Sieger der Partie, geleitet von Jörg Heuer und Steven Piorun, würde in das Finalturnier in Frederikshavn einziehen - der spanische Meister benötigte dazu allerdings schon entweder eine zusätzliche hohe Tordifferenz oder Schützenhilfe vom SU Wiener SV in deren Spiel gegen die UA Sonics. Deutlicher Favorit waren allerdings die Spielerinnen von Mallos.
Der spanische Traum war schneller vorbei, als dies zu erwarten war: die Norwegerinnen entzündeten im ersten Drittel ein geradezu einmaliges Unihockey-Feuerwerk - zumindest ließen sie den spanischen Vertreten gleich um mehrere Klassen schlechter aussehen. Bereits nach 64 Sekunden besorgte Elisabeth Torp das 1:0 für Mallos - und auch wenn Leganes mit vollem Einsatz versuchte, die drohende Niederlage mit einer Energie-Defensivleistung zu bekämpfen, war einfach nichts zu machen. Bis auf zwei Freischläge gab es keine Schüsse auf das Tor von Miranda Dalberg - dafür zählte der Statistiker 17 Versuche auf das Gehäuse von Raquel Rodriguez. In der 8. Minute konnte die spanische Defensive einen Querpass von Sofia Sundqvist nicht verhindern, wieder sorgte Torp für die Vollendung. In der 10. Minute fielen dann gleich zwei Treffer innerhalb von sechs Sekunden: zunächst nutzte Heidi Naess einen Fehlpass der Spanierinnen zum 3:0, dann gingen praktisch mit dem Bully Sandra Sjöström und Evelina Westling durch die gegnerische Abwehr, letztere erhöhte auf 4:0. In der 12. Minute war Rodriguez bei einem verdeckten Schuss von Sundqvist erneut machtlos - und auch wenn Michael Olson kurz darauf eine Auszeit nahm, nahm dies nur wenig Schwung aus dem Spiel der Gegner. Rodriguez wehrte in der 15. Minute gleich eine Serie von Schüssen ab, der Ball wollte aber den Gefahrenbereich nicht verlassen und schlug letztlich durch Gitte Martinsen zum 6:0 ein. Das 7:0 und damit den Pausenstand besorgte dann Sundqvist, die im Slot völlig frei zum Schuss kam. Letztlich war das deutliche Ergebnis völlig leistungsgerecht - die 20-minütige Unihockey-Demonstration war absolut beeindruckend.
Dass die Spanierinnen in der Folgezeit nicht eine völlige Klatsche kassierten, verdankten sie im Wesentlichen zwei Tatsachen: zum einen schalteten die Norwegerinnen gleich mehrere Gänge zurück, was immer noch reichte, die Partie weitestgehend ungefährdet zu kontrollieren - zum anderen gaben die Madrileninnen aber auch nie auf und wehrten sich kämpferisch über die gesamte Spielzeit. So kamen die Spanierinnen sogar zu einem Tor - und damit zum einzigen Gegentreffer, was die Mannschaft von Espen Hoff überhaupt kassierte. Bei einem harmlosen hohen langen Ball von Rocio Langreo Somolinos kam eine Spielerin kurz vor dem Tor nicht mehr an den Ball, das verwirrte Dalberg so sehr, dass diese den Ball ins Netz trudeln ließ (24.). Zweieinhalb Minuten später war es dann ein Distanzschuss von Naess, die den alten Abstand wieder herstellte. In der 30. Minute folgte das 9:1 durch Westling, zwei Minuten vor der Pause nutzten die Norwegerinnen noch ein Überzahlspiel mustergültig, Sjöström stand am langen Pfosten goldrichtig.
Auch wenn die Spanierinnen immer häufiger selber Angriffe lancierten - sie waren schlichtweg chancenlos. In der 47. zog Sjöström flach an den kurzen Pfosten ab und überraschte damit Rodriguez - und weil das so schön war, bescherte sie sich mit Treffern in der 53. und 55. Minute einen lupenreinen Hattrick. Letztlich war für Leganes an diesem Unihockey-Morgen nichts zu holen - das erkannten die Spanierinnen auch und ließen sich trotzdem mit den Norwegerinnen feiern.

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