SC Fortuna Köln - TuS Köln rrh. 1:3 (1:0)

Keine Frage, die Spitzenpartie der ersten DFB-Pokalrunde der Frauen (in der die meisten Erstligisten Freilos haben) am 2. September 2007 war das Kölner Stadtderby zwischen der Fortuna aus dem Kölner Süden und den "TuSsen" aus dem Rechtsrheinischen. Als etabliertes Zweitligateam waren die Gäste im Südstadion sicherlich Favoriten, doch der Regionalliga-Aufsteiger von Trainer Georg Bars war nach gutem Start in die Ligasaison keineswegs als chancenlos einzustufen.
Das Ambiente rund ums Stadion ließ leider kein Derby vermuten: zehn Minuten vor dem Spiel war das Südstadion noch menschenleer - dies änderte sich dann aber noch und geschätzte 200 Zuschauer verliefen sich auf der Haupttribüe des weiten Rundes. Der Hauptparkplatz war freundlicherweise von einem Flohmarkt blockiert - wer sich davon nicht hatte abschrecken lassen, bekam aber ein munteres Fussballspiel geboten: nach einer Phase des Abtastens übernahm Köln zwar die Kontrolle, Torchancen gab es aber auf beiden Seiten eher weniger. Nach einer verhaltenen ersten Viertelstunde wurden die Fortunen dann auch selbstbewuster, ein erster gefährlicher Torschuss aus halblinker Position nach zwanzig Minuten strich knapp am Tor vorbei. Besser machte es dann Isabelle Linde in der 25. Minute: nach einem Freistoß von der rechten Seite stand die Dame in rot sträflich frei und hatte mit ihrem mustergültigen Kopfball keine Probleme, den Außenseiter in Führung zu bringen. Zwar gab es hier und da noch gefährliche Ansätze, doch vor allem die Torfrau der Fortunen, die mit einer starken Strafraumbeherrschung überzeugte, machte die Chancen der "TuSsen" zunichte.
Die Zuschauer waren kaum wieder auf den Rängen, da kam es zur wohl umstrittensten Szene des Spiels: in der 47. Minute rauschte eine Kölner Stürmerin in den Strafraum und kam zu Fall - die Marija Kurtes entschied ohne zu zögern auf Strafstoß, Kerstin Stein verwandelte. Fortuna erholte sich recht schnell von dem Schock, doch gerade, als die Gastgeberinnen wieder erste Angriffe lancierten, sorgte Cornelia Kummer mit einem Abstauber in der 67. Minute für die Vorentscheidung. In einem Spiel, das im Wesentlichen nun von der Spannung lebte, konnte Kummer freistehend nach einem Konter in der 78. Minute auch das dritte Tor der Gäste erzielen - das Spiel war entschieden.
So schlug sich die Fortuna zwar sehr teuer, das letzte Quentchen Glück zu einer Sensation fehlte aber. Die Mannschaft von Dietmar Herhaus zog hingegen mit einem blauen Auge in die zweite Pokalrunde ein.